10.06.2021
40 Jahre Wellarium
Teil 3
Ein Artikel von Beate Volmari
Ein Paradies für Wasserratten
In weniger als 15 Monaten Bauzeit entstand 1980/81 ein Freibad, das als reine Freizeitanlage konzipiert ist. Verschiedene Becken garantieren Badespaß für Jung und Alt. Eine sorgfältig modellierte Landschaft mit verschiedenen Bereichen sorgt dafür, dass sich die Besucher auch außerhalb des Wassers wohlfühlen.
Zum Erhalt der bestmöglichen Planung für das Freibad, das auf Steinheimer und Murrer Gemarkung liegt, wurde 1977 ein Gutachterwettbewerb mit zehn Teilnehmern durchgeführt. Sieger wurde das Architekturbüro Haag aus Stuttgart, das Mitte 1978 mit der Planung und Bauleitung des Freibads beauftragt wurde.
Am 7. März 1980 erfolgte der offizielle Spatenstich, dann schritten die Arbeiten zügig voran. Das Freibad ist als reine Freizeitanlage konzipiert, das Badespaß für Jung und Alt bietet. Als Besonderheit entstand ein Wellenbecken. Außerdem gibt es ein Schwimmerbecken mit sechs 50-Meter-Bahnen und angehängtem Sprungteil, ein Nichtschwimmerbecken sowie ein separates Kinderplanschbecken. Die vier Wasserbecken haben eine Gesamtfläche von über 2.000 Quadratmetern. Massagepilz, ein Wärmeraum mit Wassergewöhnungstreppe und Ausschwimmkanal zum Nichtschwimmerbecken gehörten ebenso wie Hochbautrakt mit Umkleidebereich und Betriebsgebäude zum Raumprogramm, das im April 1979 beschlossen wurde. Die Beheizung erfolgte ursprünglich über eine Laufwärmepumpe,
Damit sich die Badegäste nicht nur im Wasser, sondern auch im Trocknen wohlfühlen, wurden riesige Erdmassen bewegt und das kahle, flache Gelände neu modelliert. Es entstanden verschiedene Bereiche mit Liegeflächen, Ruhezonen und Spielangeboten. Neben Sträuchern und Kleingehölzen wurden auch Großbäumen gepflanzt. „Einige Bäume mitsamt Wurzelballen wurden aus unserem Wald mit Spezialmaschinen ausgegraben. Das war schon spektakulär“, erinnert sich der damalige Murrer Bürgermeister Manfred Hollenbach. Weitere, schon etwas größere Bäume wurden sehr teuer in der Baumschule eingekauft. Das machte optisch mehr her als kleine Setzlinge. Als Schattenspender taugten allerdings auch die größeren Bäume anfangs nur sehr bedingt. „Der Schatten reichte für kaum mehr als zwei bis drei Handtücher“, so Hollenbach. Wer die pralle Sonne meiden wollte, brachte sich deshalb besser einen eigenen Sonnenschirm mit. Nicht nur Sonnen und Spielen, Planschen und Schwimmen gehört zum Freibadbesuch, sondern auch kühle Getränke, Eis und ein Imbiss. Deshalb entstand auch ein Kiosk samt Sitzgelegenheiten.
Inklusive der Parkplätze hat die Freibadanlage eine Gesamtfläche von 46.000 Quadratmetern. Die Kosten lagen bei knapp zwölf Millionen Mark, Zuschüsse gab es in Höhe von rund 430.000 Mark. Die Kosten teilten sich die beiden Trägerkommunen entsprechend ihrer Einwohnerzahl mit zwei Dritteln für Steinheim und einem Drittel für Murr.